Nach einem oberflächlichen Blick lässt sich die Entwicklung der Immobilienpreise im Verhältnis zu Mieteinnahmen und verfügbarem Einkommen schnell zusammenfassen: Über Jahre ging es aufwärts, zuletzt drehte der Trend jedoch. Dass es nicht ganz so einfach ist und es große Unterschiede zwischen den Städten gibt, zeigt eine Analyse von Shijiao You.

Lange aufwärts, zuletzt abwärts? Von wegen! Wie unterschiedlich sich Hauspreise in den vergangenen 10 Jahren entwickelt haben, zeigt ein Blick auf 15 Metropolen.

Die Analystin aus dem Bereich Strategische Asset Allokation von HQ Trust untersuchte die Entwicklung der Hauspreise in 15 großen Städten in den vergangenen 10 Jahren. Dazu blickte Shijiao You auf zwei Kennzahlen des Datenanbieters Numbeo: das Preis-Miet- und das Preis-Einkommensverhältnis. Bei Letzterem wird der Kaufpreis einer Wohnung durch das mittlere verfügbare Familienjahreseinkommen geteilt. Beim Preis-Miet-Verhältnis wird der Kaufpreis pro m² durch die Durchschnittsmiete pro m² dividiert.

  • „Schaut man auf den Anfangs- und den Endpunkt ist die Entwicklung in vielen Städten wie etwa Seoul oder Frankfurt ähnlich: Im Verhältnis zu Mieteinnahmen und verfügbarem Einkommen sind die Hauspreise deutlich höher als vor zehn Jahren.“
  • „In Städten wie Tokio, London oder New York sah es dagegen anders aus. Hier hat sich die Teuerung nach 10 Jahren wieder deutlich zurückgebildet.“
  • „In London etwa wurde die Entwicklung in der ersten Hälfte des Zeitraums vor allem durch den starken Anstieg der Verkaufspreise getrieben, in der zweiten entwickelten sich diese seitwärts, während Mieteinnahmen und verfügbare Einkommen weiter zulegten.“
  • „In Singapur ist die Attraktivität aus Anlegersicht vergleichbar mit der von vor 10 Jahren, während der Eigenheimerwerb deutlich erschwinglicher geworden ist. Grund dafür: Immobilienpreise und Mieten liegen wieder auf Niveaus von 2013, während die verfügbaren Einkommen in den vergangenen 10 Jahren kräftig angestiegen sind.“
  • „In Mexiko-Stadt und Istanbul ist der Hauskauf weniger erschwinglich geworden, da die Einkommenszuwächse hinter den Immobilienpreisen zurückblieben. Die Mietsteigerungen entwickelten sich ähnlich wie die Immobilienpreise, sodass die Attraktivität aus Anlegersicht kaum verändert ist.“

Hinweis: Daten zu Immobilien stehen – im Gegensatz zu den Aktienmärkten – nicht in generell repräsentativer Form zur Verfügung, so dass je nach genutzter Datenquelle und Berechnungsmethode (Mittelung, Median usw.) sich die jeweilige Situation unterschiedlich darstellen kann. Dennoch kann ein grobes Bild richtig eingeschätzt werden.

Die Übersicht unserer Chart of the Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.

Bitte beachten Sie:
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Quellen: Office for National Statistic, Bricks&Logic, Data.gov.sg, CEIC, Reuters, GlobalPropertyGuide, Endeksa, TURKSTAT, TCMB, Numbeo, HQ Trust Research.

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Shijiao You
Analystin
HQ Trust
Shijiao You ist Analystin im Bereich Strategische Asset Allokation bei HQ Trust. Sie arbeitet im Bereich Kapitalmarktanalyse und Modellierung strategischer Ertragsprognosen. Shijiao You hat einen Master in Finance von der EBS Universität und einen Bachelor in Labor and Social Security von der Southwestern University of Finance and Economics in China.