Brexit, Handelskrieg, Trump-Tweets: Auf den ersten Blick wirkt 2019 wie ein Hochrisikojahr für Anleger. Doch schwankten die Märkte tatsächlich so stark? Nein, sagt Sven Lehmann von HQ Trust. „Blickt man auf die Historie, könnte sich das aber bald ändern.“
Die Ansicht, dass die Marktschwankungen zuletzt zugenommen haben, trügt: Die vergangenen Börsenjahre waren risikoärmer als im Mittel der letzten 30 Jahre.
Um zu analysieren, wie risikoreich ein Börsenjahr war, hat der Fondsmanager des „HQT Global Quality Dividend“ den aktuellen Stand des VIX in fünf Stufen eingeteilt. Notiert der US-Volatilitätsindex bei weniger als 12, sind die erwarteten Marktschwankungen „sehr niedrig“, bei mehr als 25 „sehr hoch“. Seine Erkenntnisse:
„Die Ansicht, dass die Marktschwankungen 2019 höher sind, trügt, denn die vergangenen Börsenjahre, vor allem 2017, waren risikoärmer als im Mittel der letzten 30 Jahre.“
„Zu der Ruhe hat sicherlich der „Whatever it takes“-Satz von Mario Draghi aus dem Jahr 2012 entscheidend beigetragen.“
„Schaut man auf die Historie, gab es Zyklen mit wenig Volatilität und solche mit hohen Marktschwankungen.“
„Gelingt es der Geldpolitik nicht mehr, die Märkte zu beruhigen, könnten uns – mit einem Blick auf die Historie – unruhige Zeiten bevorstehen.“
„Eine hohe Volatilität muss nicht zwangsläufig fallende Kurse bedeuten: Ein gutes Beispiel dafür sind die Jahre von 1997 bis 1999, in denen viele Aktienindizes stiegen.“
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Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.
Quellen: Thomson Reuters Datastream, eigene Berechnungen.
Sven Lehmann
Fondsmanager
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Seit 2012 managt er den Fonds HQT Global Quality Dividend. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.
Tief, tiefer, Leitzinsen. Wer gedacht hatte, niedriger könne es mit den Zinsen nicht mehr gehen, sah sich in den vergangenen Wochen getäuscht. Mit Ausnahme der Norges Bank, der Zentralbank Norwegens, ging es zuletzt auf breiter Front weiter abwärts. Dabei dürfte es vorerst auch bleiben, sagt Marcel Müller, Leiter des Portfoliomanagements bei HQ Trust.
Zwei bekannte Angstbarometer der Börsen bewegen sich seit einiger Zeit nicht mehr in die gleiche Richtung: Während sich der Global Economic Policy Uncertainty Index auf einem hohen Stand befindet, ist die Aktienvolatilität ausgesprochen niedrig. Was das bedeutet, analysiert Sven Lehmann, der bei HQ Trust den „HQT Global Quality Dividend“ managt.
Wenn die Unsicherheit zunimmt, schichten Anleger gerne um: Raus aus den vermeintlich unsicheren Aktien, rein in sichere Häfen. Gold und Silber sind dann gefragt – und Währungen wie US-Dollar und Schweizer Franken. Doch ist das überhaupt sinnvoll? „Nicht in jedem Fall“, sagt Reinhard Panse von HQ Trust.
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