Dollar hoch, Gold runter – und umgekehrt. Dass sich die US-Währung und das Edelmetall in Dollar in aller Regel in die entgegengesetzte Richtung bewegen, dürfte etliche Investoren überraschen. Shijiao You erklärt die möglichen Gründe und sagt, wie Euro-Investoren von dieser sogenannten negativen Korrelation profitieren können.

In den vergangenen rund 25 Jahren konnte zwischen dem US-Dollar und dem Goldpreis stets eine negative Korrelation beobachtet werden.

Die Analystin aus dem Bereich Strategische Asset Allokation von HQ Trust untersuchte, wie sich der Goldpreis und das Währungspaar Euro/US-Dollar in der Vergangenheit entwickelt haben. Zudem berechnete Shijiao You sogenannte rollierende 52-Wochen-Korrelation von Januar 1999 bis Ende Juni 2023.

  • „In den vergangenen rund 25 Jahren konnte zwischen dem US-Dollar und dem Goldpreis in US-Dollar stets eine negative Korrelation beobachtet werden.“
  • „Das bedeutet, dass der Goldpreis in Dollar bei einem stärkeren Dollar tendenziell fiel und umgekehrt.“

Welche Auswirkungen hat die negative Korrelation für Anleger?

  • „Euro-Investoren können von dieser negativen Beziehung profitieren. Da ein schwacher Goldpreis in Dollar tendenziell mit einem Erstarken des Dollars gegenüber dem Euro einhergeht, gleichen die Währungsgewinne gewisse Goldpreisverluste aus.“
  • „In Zeiten eines steigenden Goldpreises wirkt sich der dann tendenziell stärkere Euro dann zwar auch bremsend aus, langfristig gleichen sich die Währungseffekte jedoch häufig aus.“
  • „Unter dem Strich sorgt die negative Beziehung dafür, dass die Volatilität des Goldpreises für Euro-Investoren geringer ausfällt, während langfristig keine großen Renditeunterschiede erwartet werden können.“
  • „Ein Gold-Investment hätte Euro-Anlegern seit 1999 im Schnitt eine jährliche Rendite von 8,4 % gebracht. In US-Dollar wären es 8,0 % p.a. gewesen.“
  • „Daraus kann man auch ableiten, dass sich Währungsabsicherung bei Goldinvestments nicht lohnt.“

Zu den Gründen sagt Shijiao You:

  • „Neben anderen Faktoren spielt die Wechselwirkung zwischen der Goldnachfrage und den Währungsbewertungen eine Rolle.“
  • „Gewinnt der Dollar an Stärke, steigt der Preis für auf Dollar lautendes Gold für ausländische Anleger, was die Nachfrage dämpfen könnte und den Goldpreis sinken lässt.“
  • „Im Gegensatz dazu führt eine Schwächung des Dollars dazu, dass Gold für ausländische Anleger günstiger wird, was die Nachfrage und somit auch den Goldpreis erhöhen könnte.“

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Bitte beachten Sie:
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Quelle: Datastream, HQ Trust Research.

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Shijiao You
Analystin
HQ Trust
Shijiao You ist Analystin im Bereich Strategische Asset Allokation bei HQ Trust. Sie arbeitet im Bereich Kapitalmarktanalyse und Modellierung strategischer Ertragsprognosen. Shijiao You hat einen Master in Finance von der EBS Universität und einen Bachelor in Labor and Social Security von der Southwestern University of Finance and Economics in China.